Wir suchen
Performer:innen, die Besetzung für die Rollen EVA, ADAM und SATAN. Meldet euch unter club68koeln@gmx.de
Wir suchen eure Geschichten! Von Menschen, die gesellschaftlich bewertet oder abgelehnt wurden – und von denen, die ganz bei sich sind und auf die Meinung anderer nichts geben. Teilt eure Erfahrungen als Text, Foto oder Video und zeigt uns, was euch bewegt und stark macht. Wir freuen uns darauf!
Schickt uns eine E-Mail: club68koeln@gmx.de oder nutzt das Kontaktformular
LOST PARADISE – Ein kritischer Blick auf Bewertung und Inklusion
LOST PARADISE setzt sich künstlerisch mit dem Satz aus dem Neuen Testament auseinander: „Urteilt nicht, dass ihr nicht geurteilt werdet.“ Die Inszenierung hinterfragt kritisch, wie unsere Gesellschaft Menschen ständig nach Kriterien wie Marktfähigkeit, körperlichem Leistungsvermögen oder sozialer „Zumutbarkeit“ bewertet und kategorisiert. Besonders Menschen mit Behinderung leiden unter diesen Normen, da ihre Lebensrealität oft von diskriminierenden Vorstellungen über „Normalität“ bestimmt wird. Das führt zu Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung.
Inklusion bedeutet gesellschaftlichen Wandel
Das Projekt macht deutlich: Inklusion darf nicht heißen, dass sich Menschen an gesellschaftliche Erwartungen anpassen müssen. Stattdessen muss sich die Gesellschaft selbst hinterfragen und verändern. Kritisch beleuchtet LOST PARADISE dabei digitale Bewertungspraktiken, die zunehmend auch private Lebensbereiche erfassen, Privatsphäre verletzen und politische Debatten beeinflussen. Diese Bewertungssysteme führen zu Fremdbestimmung und gefährden die psychische Gesundheit jedes Einzelnen.
Künstlerische Umsetzung mit Mixed-Media
Die Inszenierung kombiniert visuelle und darstellende Kunstformen und nimmt metaphorisch Bezug auf John Miltons Werk „Paradise Lost“. Hier steht Satan symbolisch für eine gesellschaftliche Praxis permanenter, vor allem digitaler Bewertung. Die Aufführung zeigt eindringlich, dass Kategorisierung und Bewertung verletzende Denkmuster sind, die soziale Spaltung fördern.
Menschen mit Behinderung repräsentieren im Stück Adam und/oder Eva – ihre selbstbestimmte Existenz steht symbolisch für ein ideales, respektvolles Paradies, frei von Beurteilung und Fremdbestimmung. Jeder Mensch verkörpert somit sowohl Adam als auch Eva und steht für eine Gesellschaft, die Vielfalt ohne Wertung anerkennt.
Von der Idylle in die Realität – der Auftritt Satans
In einer gemeinsam entwickelten Choreografie präsentiert LOST PARADISE körperliche Vielfalt und zwischenmenschliche Beziehungen wertfrei und respektvoll. Der Auftritt Satans kennzeichnet jedoch den Übergang vom paradiesischen Ideal zur Realität der Bewertung. Satan erscheint dabei tänzerisch als Supermodel im Stil Heidi Klums und symbolisiert die Tyrannei moderner Bewertungsmentalität. Die Szenerie erinnert zugleich an die antike Agora und heutige TV-Formate.
Interaktive Debatte für neue Perspektiven
Im dritten Teil öffnet sich die Inszenierung zu einem interaktiven Live-Chat. Zuschauer diskutieren gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Forschenden der Universitäten Trier, Düsseldorf, Bochum und Köln darüber, wie Exklusion vermieden und bewertendes Denken überwunden werden kann. Diese offene Plattform fördert barrierefreie Kommunikation und versteht sich als Think-Tank für gesellschaftlichen Wandel und neue Perspektiven.
„Durch die Kategorien erst entstehen Ähnlichkeiten und Unterschiede.“ Kristóf Szabó (Regisseur des Projekts)
Wir suchen Performer und Performerinnen, die sich auf der Bühne bewegen: Der Körper erzählt, wie es ist, in einer Welt zu leben, die wie ein großer Markt ist. Jeder Mensch wird beurteilt. Unsere Gefühle mit dem Körper auszudrücken, ist das Ziel. Haben wir Geheimnisse, die unbezahlbar sind? Haben wir etwas wertvolles, was niemand sieht? Wollen wir das zeigen?
Produzent und Organisator ist der Verein club68köln – Verein für Behinderte und Nichtbehinderte - er wurde vor 50 Jahren in Köln gegründet. Die Plattform Lost Paradise dagegen ist brandneu - und du kannst eine/r der ersten Nutzer:innen sein! Förderer: Heidehof Stiftung
"Wertschätzung als wertfrei zu begreifen, ist das Gebot einer wertefreien der Menschenwürde verpflichteten Ethik - Im Gegensatz Wertschätzung im Sinne des Marktes. Man darf der Versuchung nicht erliegen mithalten zu müssen." Hans Günter Brands, Vorsitzender
Das ist nicht einfach. Wir urteilen immer. Jeder Mensch muss über sich nachdenken.
Künstlerische Zusammenarbeit erfordert Vertrauen – hier bietet sich die Gelegenheit, den Regisseur näher kennenzulernen.
Kristóf Szabó, Mixed-Media Künstler, Regisseur und Choreograf, gibt Einblicke in die Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn, geprägt durch die politischen Unruhen seiner Kindheit in Ungarn. Er berichtet über seinen vielseitigen künstlerischen Ansatz und seinen einzigartigen Stil, mit dem er Bühnenstücke eindrucksvoll inszeniert.
Ein Film von Joseph Vicaire
Kamera: Takahiro Oda
Konzept und Schnitt: Joseph Vicaire
Musik:
Xloxx – Viscid (Free Music Archives)
Maarten Schellekens – Slumber (Free Music Archives)
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